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„Man erlebt zusammen Zeitgeschichte“ ERSTELLT 14.05.08, 18:35h, AKTUALISIERT 14.05.08, 18:36h LEVERKUSENER ANZEIGER: Herr Müller, Sie gelten als Initiator der Festtage. Welche Philosophie steckt für Sie dahinter? RUDOLF MÜLLER: Naja, der Begriff Initiator ist vielleicht zu viel. Der eigentliche Grund, warum wir dieses Jubiläum feiern ist doch der, dass es uns gelungen ist, cirka 30 verschiedene Gruppierungen von Vereinen, Kirchengemeinden, Schulen und Kindergärten an der Programmgestaltung zu beteiligen. Und dabei haben Sie offenbar auch bewusst auf die Unterstützung der Stadt verzichtet. MÜLLER: Wir können bei der angespannten Finanzlage der Stadt nicht auf Hilfe von dort rechnen. Darum geht es auch nicht. Worum geht es denn? MÜLLER: Uns geht es darum, dass die Menschen in Steinbüchel erkennen, dass man mit mehr Eigenverantwortung und Eigeninitiative viel für das Zusammenleben in diesem Stadtteil tun kann. Natürlich wollen wir dieses Jubiläum würdig begehen. Aber wir wollen dem Bürger damit auch ein Instrument bieten, damit er sich noch mehr und noch intensiver mit seinem Stadtteil identifizieren kann. Wir brauchen noch mehr Eigenverantwortung für unseren Stadtteil. Aber die Zusammenarbeit in Steinbüchel scheint doch recht gut zu funktionieren. Schließlich haben Sie den Stadtteilwettbewerb „Wir für unsere Stadt 2005" gewonnen. MÜLLER: Darauf sind wir auch sehr stolz. Denn die Bewertung erfolgte in fünf Kriterien: Nachhaltigkeit der Maßnahmen, Nutzen für den Stadtteil, Kreativität, Aufwand und Intensität des Engagements sowie die Frage danach, ob die Maßnahme identitätsbewahrend wirkt. Und alles das findet man in Steinbüchel. Aber deshalb dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir haben noch weitere Pläne. Verraten Sie uns die? MÜLLER: Wir planen ein musikalisches Projekt mit Steinbücheler Schulen. Die Vorüberlegungen laufen dazu noch bis zum Sommer 2008. Doch jetzt kommt erst das Stadtteilfest 850 Jahre Steinbüchel. Und im April folgt die Verschönerungsaktion „Wir für unsere Stadt“. Und immer geht es darum, für mehr Eigeninitiative und Selbstverantwortung zu plädieren. MÜLLER: Ja. Außerdem soll es ein Fest werden, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken soll. Denn die Leute, die in Steinbüchel-West wohnen, glauben immer noch, das sei das eigentliche Steinbüchel. Aber das ist nicht richtig. Aber wichtig ist: Man erlebt dabei zusammen ein Stück Zeitgeschichte. Das Gespräch führte Werner Röder
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