Bürgerverein Steinbüchel e.V.

Bild: Ralf Krieger

 

 Umweltschutz ist harte Arbeit
Bürgerverein Steinbüchel

Schüler und Lehrer pflanzen Bäume und Setzlinge.

Umweltschutz kann harte Arbeit sein. Diese Erfahrung haben über 80 Kinder fünf verschiedener Schlebuscher Schulen gemacht. „Plant-for-the-planet“ die Idee eines damals Neunjährigen hat sich zu einer weltweiten Aktion ausgeweitet. Von Günter Müller

Schlebusch. Susanne Hienert ist voller Tatendrang. „So, jetzt der letzte Schliff. Jeder noch mal einen Spatenstich“, ruft die Lehrerin der Astrid-Lindgren-Grundschule. Dann ist es geschafft. Alle packen an. Kinder, Lehrer und Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtgrün hieven eine Kastanie in das auf dem Parkgelände Mathildenhof ausgehobene Loch. Weit über 100 Kilogramm wiegt der Baum mit Ballen. Umweltschutz kann harte Arbeit sein. Diese Erfahrung haben am Freitagvormittag über 80 Kinder fünf verschiedener Schlebuscher Schulen gemacht. „Plant-for-the-planet“, „Bäume pflanzen für die Erde“, die Idee eines damals neun Jahre alten Schülers hat sich zu einer weltweiten Aktion ausgeweitet. „Diesem Projekt hat sich der Bürgerverein Steinbüchel anlässlich seines zehnjährigen Bestehens angeschlossen“, erklärt Mitgründerin Hildegard Mittmann und lacht, als sie den einhelligen Tenor der Lindgren-Schüler hört: „Das ist viel besser als Schule“. Die Kinder sind mit großem Eifer bei der Sache. Wieder sind viele Spatenstiche nötig, bis der nächste Baum, diesmal eine Esskastanie, eingesetzt werden kann. „Das Loch darf nicht zu tief sein. Besser ist es, wenn der Baum etwas höher steht, weil er ja noch etwas absackt“, merkt Ingo Kröber an. Dann schneidet der Experte vom Fachbereich Stadtgrün einen Eisendraht durch. Draht und das Naturtuch um den Ballen sorgen dafür, dass die Erde beim Transport zusammengehalten wird. „Eisen und Tuch werden mit eingepflanzt“, weiß Lotte (10) und spricht ganz fachmännisch von Eisendünger und davon, dass das Tuch mit der Zeit verrottet.

Apropos Zeit. Die vergeht wie im Fluge. Schon ist es kurz vor 11 Uhr. „Frühstückspause“, ruft Karin Kraus, die ebenfalls an der Lindgren-Schule unterrichtet. „Ich habe aber auch Hunger“, meint Sahel (9). Zum Glück sind die Bäume schon gewässert. Das Werkzeug kann eingepackt werden. Ab geht’s ins Gemeindezentrum. Belegte Brötchen sind vorbereitet. Nach der Stärkung steht der Vortrag eines Klimabotschafters zum Thema „Jetzt retten wir Kinder die Welt“ auf dem Tagesprogramm. „Der ist Bestandteil der so bezeichneten „Plant-for-the-planet-Akademie“, betont Hildegard Mittmann.

Die dauerte bis zum späten Nachmittag, umfasste Gespräche, Diskussionen und eine Abschlussveranstaltung mit Eltern und Freunden. „Die Kinder haben dabei ihre Visionen präsentiert und und sind zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannt worden“, erklärt Susanne Hienert. In Schularbeitsgemeinschaften zum Thema Umweltschutz wurde der sieben bis 14 Jahre alte Nachwuchs über Monate hinweg auf den Akademie-Tag vorbereitet. Mit dem Ziel, ihr erworbenes Wissen in ihren Klassen weiter zu transportieren, sozusagen als junge Lehrer.

4500 Euro ist dem Bürgerverein Steinbüchel die groß angelegte Aktion wert. Zu den Sponsoren gehören die Bürgerstiftung Leverkusen, AVEA, EVL und Real. 2500 Euro wurden für 25 Bäume und 200 Setzlinge ausgegeben, die nicht nur im Mathildenhof-Park gepflanzt wurden, sondern auch im Wohnpark Steinbüchel, an der Katholischen Grundschule In der Wasserkuhl und an der GGS Heinrich-Lübke-Straße/Comenius-Schule sowie in einem Waldstück zwischen Neuboddenberg und Engstenberg.

Die restlichen 2000 Euro gehen an das weltweite Projekt „Plant-to-planet“. „Im Sommer wollen wir aus Anlass unseres Jubiläums noch einen eigenen Baum pflanzen“, kündigt Hans-Peter Teitscheid vom Bürgerverein eine weitere Aktion an. Und weitere sollen folgen.

Leverkusener Anzeiger / 5. April 2014
Bild: Ralf Krieger

 

 

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