Bürgerverein Steinbüchel e.V.

Kölner Stadt-Anzeiger - Nr. 82 -
Samstag/Sonntag, 7./8. April 2007
Leverkusen 

Tänzerisch die eigene Persönlichkeit entwickeln  

Ein Projekt in Steinbüchel macht Schulkinder mit der Musik Bachs und den persönlichen Fähigkeiten vertraut

Am Sonntag, 20. Mai, heißt es im Forum „Bühne frei" für 151 Steinbücheler Kinder und Jugendliche, die gerade lernen, zu Bachs Musik zu tanzen.

VON JAN STING

Im Leverkusener Osten bewegt sich was. 151 Kinder und Jugendliche aus fünf Schulen des Stadtteils Steinbüchel sind seit wenigen Wochen mit Elan dabei, eine 40 Minuten dauernde Choreografie nach der Musik von Johann Sebastian Bach einzustudieren. Das Ergebnis des Tanzprojekts unter dem Titel "Start it up" ist am Sonntag, 20. Mai, um 15.30 und um 19.30 Uhr im Leverkusener Forum zu sehen. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Und für den Bürgerverein Steinbüchel, der hinter der Bühne alle organisatorischen Dinge auf die Beine stellt, dürfte es ein Triumph sein, wenn das Tanzprojekt ganz viele Menschen mitreißt. Denn es ist nicht irgend ein Projekt. Vielmehr soll ein Funke überspringen, den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass Tanz auch etwas mit Teamgeist, Takt und Toleranz zu tun hat. Wird ein Talent geweckt, ist das wünschenswert. Wichtiger ist womöglich aber das Erfolgserlebnis, Applaus für eine Sache zu ernten, für die man hart gearbeitet hat. Und das geschieht derzeit.

Die Kölner Tanzprofessorin Vera Sander, die bereits im Projekt „come2move" 120 Kölner Kinder für den Tanz begeistern konnte, arbeitet auf Initiative des Bürgervereins mit ihrem professionellen Team in den Turnhallen der Astrid-Lindgren-Schule, der Grundschule Heinrich-Lübke-Straße, mit der Comenius-Förderschule, der Katholischen Grundschule Neuboddenberg und der Montanus-Realschule. Die Musikschule macht übrigens auch mit. Nach den Osterferien finden zusätzliche Proben an den Wochenenden statt. Und für Schüler, Lehrer und Eltern ist das Unterfangen gleichermaßen spannend.

Wie Birte Rutenberg aus dem Vorstand des Bürgervereins erklärt, soll das Tanzprojekt Signalwirkung haben. Und offenbar zeigt es diese schon. Mancher junge Mensch, für den Berührung, Anfassen und gemeinsames Tanzen bislang womöglich tabu war, springt bereits gern über seinen Schatten und macht den Weg frei für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

"Die Disziplin ist unglaublich", schwärmt Rutenberg. Und auch nachdem sie den Film "Rhythm is it!" über die Arbeit des britischen Tanzpädagogen Royston Maldoom mit Berliner Jugendlichen sah, staunt sie täglich, welche Dynamik die Sache nun in Steinbüchel entfacht. Vera Sander kennt alle 151 Namen, das sind 151 Gesichter und 151 Geschichten. Die Kinder und Jugendlichen wiederum wissen, dass auf ihre Lehrerin zu über 150 Prozent Verlass ist.

"Die Motivation war bei allen Beteiligten von Anfang an unglaublich hoch, und ist es noch", sagt Birte Rutenberg. Nichtsdestotrotz braucht auch der Bürgerverein Unterstützung, Sponsoren sind gerne gesehen. Wer eine Patenschaft für das Projekt mit einmalig 25 Euro übernehmen will, erhält dafür eine Eintrittskarte. Kinder unter 16 Jahren bezahlen 4,40 Euro, Erwachsene 8,80 Euro Eintritt. Karten im Vorverkauf gibt es an der Kasse im Forum sowie bei den Vorstandsmitgliedern Bitte Rutenberg (Tel. 0214/ 9 11 52) und Ulrike Hölzer von der Bergischen Mangelstube, Bergische Landstraße 100 (Tel. 0214/ 5 00 40 90).

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