Bürgerverein Steinbüchel e.V.

Kölner Stadt-Anzeiger vom 15.12.2006

Vorbild ist ein New Yorker Projekt

Die Kölner Choreographin Vera Sander leitet Workshops und Unterricht

Mit der Aktion "Start it up" des Bürgervereins sollen soziale Kompetenzen von Kindern gefördert werden.

VON GABI KNOPS-FEILER

Steinbüchel - Noch vor einem Jahr hatte Rudi Müller, Vorsitzender des Bürgervereins Steinbüchel, gesagt: "Wir wollen die Jugendlichen von der Straße holen und ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten". Jetzt ist es soweit: Im Januar beginnt ein Tanzprojekt nach New Yorker Vorbild. Dort lernten Kinder aus sozialen Brennpunkten durch Tanz Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein kennen. Das Ganze wurde ein riesiger Erfolg. Das gleiche erhoffen sich die Verantwortlichen natürlich auch von dem Steinbücheler Konzept mit dem Titel "Start it up".

 

Dafür soll nicht zuletzt eine Frau sorgen: Vera Sander. Die 37Jährige ist Professorin für zeitgenössischen Tanz an der Musikhochschule Köln. Ein vergleichbares Projekt "come2move" hat die renommierte Tänzerin und Choreographin mit 120 Kölner Kindern noch im Juni unter der Schirmherrschaft von Hedwig Neven DuMont auf die Bühne gebracht. Schirmherrin für das Leverkusener Vorhaben ist Heide Ecker-Rosendahl. Sie war bei der Pressekonferenz davon überzeugt, dass das Vorhaben "ein tolles Erlebnis für Kinder" werde. Mit diesem Projekt, erklärte Müller, durchbreche der junge Bürgerverein Steinbüchel seine bisherigen Vorstellungen. Doch die beteiligten Schulen aus dem Umfeld - die Montanus-Realschule, Katholische Grundschule Neuboddenberg, Comeniusschule sowie die Grundschulen Heinrich-Lübke-Straße und Astrid-Lindgren-Schule - hätten verdeutlicht, dass man gemeinsam etwas auf die Beine stellen könne. Auch die Kosten in Höhe von mehreren zehntausend Euro will der Verein übernehmen. Einige Geldgeber sind bereits als "Projektpaten" gefunden. Wer das Konzept mit 25 Euro fördere, erhalte eine Eintrittskarte, sagte Müller.

Die Uraufführung ist für den 20. Mai im Leverkusener Forum geplant. Die ersten Proben beginnen im Januar als Workshops. Dabei sollen die Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren die Arbeit von Vera Sander und ihrem Team kennenlernen,

 Anschließend melden die Eltern ihre Kinder verbindlich an, so dass ab Februar gezielt gearbeitet werden kann. Die Expertin ist davon überzeugt, dass das 'Tanzprojekt nicht nur "eine Abwechslung zum Schulalltag darstellt", sondern auch "viel Raum für kreatives Handeln und Entdecken bietet und gleichzeitig soziale Kompetenzen fördert". Der Tanz. so Sander, ermögliche "den Ausdruck menschlicher Qualitäten und Gefühle, die schwierig in Worte zu fassen sind." Durch das angestrebte Ziel, die öffentliche Aufführung, soll Selbstdisziplin als etwas Positives erlebt werden. Sander setzt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf eine Auseinandersetzung mit klassischer Musik, speziell mit der von Johann Sebastian Bach.

Sie wird in mehreren Etappen arbeiten. Insgesamt hat sie 120 Freiwillige in ihr Konzept eingeplant. Die Teilnehmer müssen weder musikalische noch tänzerische Erfahrung nachweisen können. Allerdings gehen die Schulen unterschiedlich vor. In der Grundschule In der Wasserkuhl wird das Projekt zum Beispiel in den Unterricht eingebunden. Dagegen wird es an der Schlebuscher Realschule als Arbeitsgemeinschaft angeboten. Das gesamte Projekt wird dokumentiert und auf einer DVD festgehalten.

Interessant könnte das Vorhaben für Studenten sein, die eine Diplomarbeit in den Bereichen Soziologie. Pädagogik oder Psychologie planen. Interessenten erfahren Näheres

beim Bürgerverein Steinbüchel        0214/9 12 18

oder im lnternet:   www.start-it-up-lev.de

http://epaper.zgk.de/epaper/ksta/forms/page.htm        15.12.2006

 

v.l. Heide Ecker-Rosendahl, Rudi Müller, Vera Sander
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